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Freche Goschen mit derben Kalauern

23.10.2017

Wenn derbe Witze und handfeste Sprüche die Lachmuskeln des Publikums im Kulturbesen auf die Probe stellen, stehen die Bronnweiler Weiber im Rampenlicht.

Gut im Training stehen die Schwäbinnen Märy und Friedel. "Bestimmt zum vierten Mal sind die "Bronnweiler Weiber" mittlerweile im Kulturbesen", sagte Harald Burger auf Nachfrage.

Licht schimmert durch die angelaufenen Fensterscheiben nach draußen. Die urige Kleinkunstbühne an der Geißhalde ist gleichermaßen für Stars, wie auch für das Publikum ein beliebter Magnet geworden. In kurzen Abständen dringen Lachsalven nach außen. Die Stimmung wirkt gelöst, unbeschwert. "Endlich mal wieder allen Alltag loslassen, an nichts denken müssen, herzhaft lachen", beschreibt eine Mit-Vierzigerin ihr Gefühl. Alle Hände voll zu tun haben Burger und sein Team, um die Gäste im ausverkauften Haus zu mit Getränken und Speisen versorgen.

Die Zuschauer amüsieren sich über Märy Lutz und Friedel Kehrer, die im Plauderton Kalauer und derbe Trinksprüche, Erkenntnisse und Lebensweisheiten in Mundart resolut und unterkantig in die Menge schmettern.

Alt geworden und von manchem Zipperlein geplagt wirkt die Märy, mächtig schnauft sie, wenn sie die Bühne betritt. Schick gemacht hatte sich das Duo am Freitagabend: Friedel trägt ein graues Kleid und eine graue Schürze. Für totale Abwechslung sorgt Märy mit schwarzem Kleid und grauer Schürze. Beide "alde Kachla" tragen eine grün-schwarz gestreifte Jacke. Nicht fehlen dürfen Hut, Brille und Handtasche.

Unter dem Hut Hirn, für jeden Unsinn bereit. Die Witze kommen furztrocken und derb herausgebruddelt, vor allem von Märy. Irgendwie hat diese Frau mit ihrer großmütterlich-herzlichen Ausstrahlung die Narrenfreiheit dazu. Meist hat Märy ihre Hände gefaltet, nichts scheint sie aus der Ruhe zu bringen – bis sie einen Leipziger im Publikum entdeckt (Der "Ausländer" versteht höchstens 40 Prozent vom Programm).

Beide Schwäbinnen nehmen ihr Publikum auf die Schippe: spontan, wunderfitzig, mit scharf trainiertem Mundwerk, pointenreich. Nur Stuttgarter mögen die Damen aus der Reutlinger Ecke nicht. Und Badner? Sowieso eine suspekte Gattung. "Aber die von der Alb brauchen wir – sonst wären wir die Blöden", erklärt Märy die logische Folgerung. Die Weingläser werden zum Trinkspruch erhoben: "Dr Essig isch sauer, des Wasser isch süaß. Und wenn du in d’Hos sch... (zensiert), dann stinke au d’Füaß". Oder "Trinkst du täglich Apfelsaft, brauchst du beim Sch... (zensiert) keine Kraft".

Immer einen Witz wert sind Finanzamt, Automarken (vor allem Sternfahrzeugle wie Daimler) und Urlaub am Bodensee, egal ob am Ufer oder an der Promenade. Oder sollte es besser auf den Turm nach Rottweil gehen? Von dort aus sieht man sicher bis nach Stuttgart und ist zum Vespern wieder zu Hause.

Friedel packt am Ende ihre Gitarre aus und singt mit zarter klarer Stimme schöne LIeder: ein Hoch auf den Most, ein Lied für die Nachbarn oder besinnlich über die Zeit, die davonzulaufen scheint. Im Nu waren auch im Besen zweieinhalb vergnügte Stunden wieder vorbei.

Text & Bild: Karin Schmidtke, Schwarzwälder Bote

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