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Lieber Psychiater als Schönheitschirurg

01.05.2018

"Mir machet Comedy und koi Kabarett": Bei ihrem zweiten Auftritt im Kulturbesen hätten sich "Die Schrillen Fehlaperlen" gar nicht mehr vorzustellen brauchen, denn sie hatten schon eine feste Fangemeinde, die den Saal füllte.

Sie fanden im Kulturbesen ja auch alles stimmig: die idealen Räumlichkeiten, die perfekte Organisation durch Harald Burger, die hilfreiche Technik am Mischpult (Rainer Aulich) und das leckere Essen. Moderator, Gitarrist, Sänger und Entertainer Ferdinand Riester, der "einzige Mann im Frauenbund", hatte vom ersten Moment an den richtigen Draht zum Publikum.

Für die Stimmen hätte es auch gar keine Entschuldigung gebraucht (Pollenflug, Kater, einfach zu alt), sie waren hinreißend. Mit ihrem Song "Warum gibt es keinen Mann, den man sich bestellen kann?" trafen die vier "taffen" Damen (Bianca Henkel, Karin Daikeler, Tine Riester und Babs Rock) mit ihrem Gitarrenbegleiter Ferdi Riester auch sofort ins Schwarze, denn auch das Rückgaberecht wurde angesprochen. Ihre Themen holten die "Fehlaperlen" direkt aus dem Alltag, etwa von der Weihnachtsfeier im Betrieb, wo der Azubi den mit Renate Maier knutschenden Abteilungsleiter postwendend ins Netz stellt und damit eine Lawine ins Rollen bringt. Fazit: Willst du diesen Ärger nicht, begnüge dich mit Schunkeln.

In der "sehr persönlichen" Vorstellungsrunde vertrauten die Akteure dem Publikum ihre geheimen Wünsche an, zum Beispiel eine "Titti-Fritti- Oben-ohne-Bude" in Buxtehude, aber sie sahen ein, dass sie auch beim Schönheitschirurgen Mang in Lindau keine Chance hätten, denn neu zaubern könne auch der nicht.

Letztendlich pfiffen sie auf "den ganzen oberflächlichen Schönheitswahn" und Ferdi meinte, seine Frau Tine bräuchte statt einem Schönheitschirurgen eher einen Psychiater. Diese wiederum machte in einem zu Lachtränen rührenden Song klar, warum sie nach acht verhunzten Backversuchen nicht mehr gern bäckt und nur noch zu Coppenrath greift. Wie das Leben so spielt demonstrierte das Damenquartett im Song von Novotny, den Frau zwar nicht leiden kann, doch von dem sie trotzdem zufällig drei Kinder hat.

Die Erfolgsgeschichte von schwäbischen Autos, besungen von Janice Joplin, hörte sich aus Sicht eines Bürgers der Deutschen Demokratischen Republik (statt dem Porsche kam der Trabi), eines Franzosen ("Brauche einen beweglichen Rücksitz") oder gar eines Italieners ("Hast du nix in Hose, dann brauchst du Lamborghini") doch ganz anders an.

Mit dem Stichwort Italien erklang zur Melodie "Zwei kleine Italiener" auch postwendend das Lamento über die nicht vorhandene Bikinifigur ("Oh scheinbar denken viele Frauen an den Bikini nur mit Grauen") und Urlaubsbräune ("Du siehst aus wie Mozzarella"), und der feurige Italiener entpuppte sich bald als Paul aus Usedom, der braun war vom Solarium.

Ein Höhepunkt war der inzwischen länderübergreifende Hit "Aber mir roicht’s, wenn i woiß, dass i kennt, wenn i wett", bei dem der ganze Saal in Furore geriet. Niemand konnte das Debakel über den verpatzten Valentinstag so authentisch rüberbringen wie Ferdi, von den Alkohol-Eskapaden bis zum Goodbye der Angetrauten.

Die begeisterten Zuschauer des Schwabengipfels zeigten mit ihrem lang anhaltenden Applaus, dass sie sich schon wieder auf das nächste Treffen mit den "Schrillen Fehlaperlen" freuen.

Text & Bild: Antonia Anton / Schwarzwäler Bote

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