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Es wird typisch schwäbisch gerockt

09.04.2019

Schon oft ist der Kulturbesen in der Geißhalde gerockt worden. Aber wohl erst zum zweiten Mal so richtig typisch schwäbisch. Garant dafür waren die "Muggabatschr" aus Esslingen/Neckar.

Die fünf Jungs von "Muggabatschr" überzeugen bei ihrem zweiten Auftritt innerhalb eines Jahres in Schramberg. Foto: Herzog / Schwarzwälder Bote
Die fünf Jungs von "Muggabatschr" überzeugen bei ihrem zweiten Auftritt innerhalb eines Jahres in Schramberg. Foto: Herzog / Schwarzwälder Bote

Schon oft ist der Kulturbesen in der Geißhalde gerockt worden. Aber wohl erst zum zweiten Mal so richtig typisch schwäbisch. Garant dafür waren die "Muggabatschr" aus Esslingen/Neckar.

Sie gaben am Samstag innerhalb eines Jahres ihr zweites Gastspiel im Besen und wenn es nach ihnen geht, bestimmt nicht das letzte Mal.

Auf die Idee muss man erst einmal kommen, dass es sich bei den "Muggabatschr" nicht um eine simple Fliegenklatsche, sondern um eine fünfköpfige Rockband handelt. In ihrem Namen versteckt sich das Wort "Mucke", ein anderer Ausdruck für Musik. Und davon verstanden Bandleader Andreas Sauer alias Buddy Bosch (Gesang und Gitarre), Holger Blösch (Gitarre), Stefan Weidner (Keyboard), Oliver Brandl (Schlagzeug) und Hardy Fritsch (Bass) eine ganze Menge. In gut drei Stunden nahm das Quintett die rhythmisch mitgehenden und dicht gedrängten Besucher auf eine musikalische und poetische Zeitreise in die Vergangenheit mit schwäbischem Rock und Blues.

Sie ließen mit ihren leidenschaftlich vorgetragenen Songs verstorbene und nicht mehr aktive Dialekt-Musikgrößen wie Wolle Kriwanek, Hank Häberle und Schwoißfuaß wieder neu aufleben. Zwischendurch gab es auch Eigenkompositionen von Bosch. Ihm gelang es hervorragend, als Brücke zum nächsten Song den charmanten Entertainer mit amüsanten Wortbeiträgen zu spielen. Als Sänger und Gitarrist war er dann total in seinem Element. Nicht umsonst wischte er sich beinahe nach jedem Beitrag mit einem Handtuch die Schweißperlen von der Stirn.

Der Wolle Kriwanek würde sich bestimmt wegen dem Dieselfahrverbot im Grabe umdrehen. Für ihn habe es nichts Schöneres gegeben, als mit seinem Auto mit Stern durch "Stuagert" zu fahren, wusste Bosch und stimmte "I fahr Daimler" an. Zum nächsten Beitrag "Geistertruck am Aichelberg" erzählte der Bandgründer eine kriminalistisch angehauchte Geschichte und weil der Schwabe sich bekanntlich schwer tue, "Ich liebe dich" zu sagen, komponierte Bosch das Lied "Ällaweil".

Für die in Einmaligkeit vorgetragenen Hits, garniert mit Gitarrensoli, gab es vom begeisterten Publikum des Öfteren Szenenapplaus. Dieses durfte aber nicht nur "batschen" und in vollen Zügen genießen. Beim "Hafer- und Bananenblues" waren die Frauen aufgefordert, den Refrain des "Äffle" und die Herren den vom "Pferdle" zu singen. "Was macht eine Band nach so einem Lied?", fragte ein begeisterter Buddy Bosch in die Runde. "Pause, ja, aber erst nach der ›Schwobahymne‹".

Auch im zweiten Konzertteil wummerten schwäbische Klassiker wie "Es schneielet", "I fahr GTI" und "Gugug, i han a Ufo gsähe" aus den Boxen, wozu bei letzterem Song von Kriwanek Keyboarder Stefan Weidner extra eine grüne Mütze eines Außerirdischen aufsetzte.

Manchmal erinnerten sich die Besucher an bekannte Balladen von Frank Sinatra ("My Way") und "Alphaville" ("Forever Young"), die auf schwäbisch "Hoimgeh" und "Für emmer Schwob" umgetextet wurden. Aufgrund des Applauses während des Abends hätte sich Bosch die Frage "Dürfen wir 2020 wiederkommen?" sparen können. Ein kollektives "Ja" schallte durch den Besen, was die Kombo mit gleich drei Zugaben belohnte.

Text und Bild: Lother Herzog  Schwarzwälder Bote

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